Projekt RE: Rechtsextremismus und sein Umfeld

Uns hat interessiert, welchen Beitrag das soziale Umfeld für die Entstehung und Verbreitung von Rechtsextremismus leistet. Da diese Fragestellung selten untersucht wird, legten wir als Thematik unserer Studie fest: „Rechtsextremismus und sein Umfeld“. Genauer gesagt sollte es um die Frage gehen, welchen Einfluss das soziale Umfeld auf die Entwicklung von Rechtsextremismus hat und umgekehrt, welchen Einfluss der Rechtsextremismus auf das Umfeld hat.
Da eine Regionalstudie zum Rechtsextremismus vor allem genaue Kenntnisse des Untersuchungsfeldes voraussetzt, wurde die ethnographische Methode herangezogen.
Um die Erfahrungen, Bedürfnisse und insgesamt die subjektiven Voraussetzungen von Individuen zu erfassen, und sie in Beziehung zu setzen zu den soziokulturellen Feldern und den Milieus haben wir zusa?tzlich Umfragen durchgeführt und mit qualitativen Interviewformen gearbeitet. Wir hatten dazu einen Fragebogen zum „politischen Klima“ entwickelt, den wir in Schulen, Vereinen und Betrieben ausfüllen ließen.
Zusätzlich wurden mit einzelnen Gruppen sogenannte „Focusgroups“ durchgeführt, das waren Diskussionsgruppen, die sich mit rechtsextremen Vorkommnissen beschäftigten. In der Praxis wurden daraus oft Gruppeninterviews.
Befragt wurden Jugendliche der verschiedenen Schularten und junge Auszubildende.
Da sich diese Untersuchungen nur an Jugendliche richteten, haben wir zusätzlich mit Multiplikatoren Interviews durchgeführt, also z.B. mit Bürgermeistern, Vereinsvorsitzenden und Lehrern.

Die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen finden sich in folgender Publikation:
Held, J., Bibouche, S., Dinger, G., Merkle, G., Schork, C., & Wilms, L. (2008). Rechtsextremismus und sein Umfeld. Eine Regionalstudie. Hamburg: VSA.